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Reine Handarbeit: Manuelle Reinigung in der Lebensmittelindustrie

Die WHO schätzt, dass in Europa jedes Jahr mehr als 23 Millionen Menschen durch kontaminierte Lebensmittel erkranken. Dabei sind kontaminierte Geräte und Utensilien eine der fünf häufigsten Ursachen für Krankheiten, die durch Lebensmittel übertragen werden. Die größten Risiken: Bakterien, Allergene, Chemikalien und Fremdkörper. Technische Hilfsmittel und präventive Maßnahmen wie Hygieneschleusen sind unerlässlich. Was aber keineswegs in der Lebensmittelindustrie vernachlässigt werden darf: Die manuelle Reinigung von Maschinen, Geräten und Räumen.

Manuelle Reinigungsverfahren versus automatisierte Verfahren

Die Lebensmittelindustrie setzt in vielen Bereichen auf automatisierte Reinigungsverfahren. Diese Verfahren reichen von Geschirrspülmaschinen über Behälterreinigungs- und Beschickungswagen-Reinigungsanlagen hin zu Satelliten-Schaumreinigungssystemen, wie sie die PHT Group anbietet. Diese Systeme sparen Zeit und Personal und sind in der modernen Lebensmittelindustrie meist unabdingbar. Dennoch ist die manuelle Reinigung mit Bürsten, Schwämmen und Schabern nicht ausnahmslos überflüssig geworden. Denn die maschinelle Reinigung stößt primär in schwer zugänglichen Bereichen an ihre Grenzen.

Einschränkungen automatisierter Reinigung

Die größte Kontaminationsgefahr besteht in engen, schwer zugänglichen Bereichen hinter oder seitlich von Anlagen. Um diese Stellen maschinell reinigen zu können, ist oft eine Demontage (COP: Clean-out-of-Place) notwendig. Dies ist aufwendig und greift stark in die Betriebsabläufe ein. Menschen sind hier flexibler als Reinigungsanlagen. Sie erreichen Stellen, an die keine Maschine hinkommt. Ein gutes Sortiment an Bürsten und Schabern wirkt Wunder.

Die zweite Einschränkung betrifft die Reinigungsleistung. Werden Oberflächen und Maschinen in der Lebensmittelindustrie nicht gründlich gereinigt, überleben einige Mikroorganismen. Sie scheiden eine schleimige, polymere Substanz aus. Diese Substanz verbindet sich mit anderen Organismen. Es entsteht ein Biofilm, der sich auf der Oberfläche festsetzt. Desinfektion allein reicht nicht aus, um den Biofilm zu entfernen. Hier ist Handarbeit gefragt. Durch eine manuelle Reinigung wird der Biofilm zuverlässig beseitigt. Ein idealer Reinigungsprozess besteht daher aus einer manuellen Reinigung mit Bürsten, gefolgt von einer Spülung und einer anschließenden Desinfektion. Spülung und Desinfektion kann automatisiert werden.

Der manuelle Reinigungsprozess auf Flächen:
  • Bereitstellung der Reinigungsgeräte (farbcodiert), Chemikalien und persönlichen Schutzausrüstung.
  • Vor Gebrauch: Reinigung und Desinfektion von neuen und gebrauchten Reinigungsgeräten
  • Überprüfung der Reinigungsgeräte, Chemikalien und Chemikaliendosierer auf Gebrauchstauglichkeit
  • Entfernen von Verschmutzungen mit Bürsten, Lappen und Staubsaugern.
  • Hartnäckige Verschmutzungen werden durch Abschaben, Abbürsten, Schrubben und Abspülen entfernt
  • Gegebenenfalls Demontage von Geräten zur gründlichen Reinigung und Desinfektion.
  • Flächen nach der Reinigung manuell oder maschinell desinfizieren.
  • Alle Reinigungsgeräte nach der Reinigung desinfizieren.

Wichtig: Überprüfen Sie regelmäßig Klimaanlagen, Sanitäranlagen, Wasserversorgungssysteme, Wasch- und Geschirrspülsysteme sowie Handwasch- und Trocknungssysteme auf Sauberkeit. Diese müssen in der Regel manuell gereinigt werden.

Automatisierte Reinigungsprozesse in der Lebensmittelindustrie sind wichtig. Manuelle Reinigungsprozesse nicht minder. Wenn beides Hand in Hand und systematisch erfolgt, erfüllen Sie die Hygieneanforderungen. Wir beraten Sie gerne!